Die Zeit fliegt… vor vier Tagen haben wir uns in den Nationalpark Koli aufgemacht. Man kann bis kurz vor den Gipfel mit dem Auto fahren, man kann eine der beiden Seilbahnen nutzen, oder man kann wie wir zu Fuß hochgehen. Also frohen Mutes KF am Parkplatz der Talstation abgestellt, die richtigen Schuhe angezogen, die Stöcke gepackt und los ging’s. Direkt die ersten Meter hatten es schon in sich (wir sind schon was aus der Form… ). Unterwegs sind wir auf lustige Schilder gestoßen. Zum einen der Skibus und die Pistenkarte und zum anderen das Frisbeegolf. Frisbeegolf wird an vielen Orten in Finnland gespielt, funktioniert ähnlich wie Golf und ist auf allen Plätzen kostenlos.
Und dann… dann haben wir den ultimativen Denkfehler gemacht. Steil bergauf oder lieber sanfter für mein Knie. Keine Frage, sanfter! Also ab durch den Wald… Wenn ich nun noch von morgendlichem Regen schreibe wird der geneigte Leser sich denken können was nun kommt… Der Aufstieg war doppelt so lange und wir haben nur wenige Fotos, da wir ausschließlich mit der Stechmückenabwehr beschäftigt waren… Also so schnell als möglich durch… und als ob das nicht gereicht hätte mussten wir zweimal durch ein Stechmücken-Sumpf-Gebiet 😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖😖.
Trotz aller Stechmücken haben wir aber nicht den Blick fürs Detail aus den Augen verloren. Die Finnen gehen sehr liebevoll mit der Natur um. Hier wird nicht abgeholzt wenn etwas im Weg steht, sondern drumrumgebaut und integriert. Das Foto ist nur eines von vielen, sagt aber aus, was wir meinen. Und trotz der Stechmücken war es ein wunderschöner Weg.
Kurz vorm hyperventilieren (ich) sind wir dann auf dem Gipfel des Koli angekommen und wurden mit diesen wunderbaren Bildern belohnt.
Drei unserer Lieblingsbilder
Also viel Natur genossen, so wie sooft die letzten Tage. Um vom Koli hinunter zu gelangen haben wir uns dann doch die Seilbahn (den Skilift) gegönnt 😁. Der erste Skilift für Ralf 😁. Gleichwohl hat sowohl der Ein-, als auch der Ausstieg auf Anhieb (trotz Walkingstöcken) geklappt.
Vom Koli aus sind wir noch weiter nach Norden gefahren und wollten uns unbedingt das Bomba-Haus anschauen. Das originale Bomba-Haus wurde 1855 von dem karelischen Bauern Jegor Bombin am Ufer des Suojärvi im heutigen russischen Teil Kareliens für seinen einzigen Sohn Dimitrie gebaut und zwar richtig groß. 25m lang, 10m breit und drei Geschosse hoch. Das ganze Prachtstück mit seinen 25 Zimmern wurde in einem einzigen Sommer aus natürlichem Rundholz errichtet, es wurde nur mit Äxten und ohne Eisenbeschläge gearbeitet. Leider war die Besichtigung des nachgebauten Bomba-Hauses nicht möglich, wir waren einfach zu spät.
Vom Bomba-Haus ging es dann weiter zur Suche des Übernachtungsplatzes. Wir hatten einen sehr schönen Platz gefunden, leider wollte die Gemeinde keine Wohnmobilfahrende übernachten lassen. Wir haben dann erstmal zu Abend gegessen und uns dann weiter auf die Suche gemacht und sind in Tahkovuori (Skigebiet) auf einem Parkplatz fündig geworden. Nicht schön, aber wir waren auch wirklich müde. Noch etwas die Beine vertreten und dann ab ins Bett.